Gestatten: Sein Name ist Bond – James Bond

Plagiodontia aedium bondi

Es hat die Größe einer Katze und sieht aus wie ein überdimensionales Meerschweinchen.


Das James Bond Hutia hat es bis vor kurzem geschafft, nicht entdeckt zu werden.

Auf der Karibikinsel Hispaniola wurde 2015 ein neuer katzengroßer Nager entdeckt. Es wiegt mehr als ein Kilogramm und hat ein samtbraunes Fell und einen kurzen Schwanz. Das Tier ist

James Bond
Baumratte entdeckt

nachtaktiv und lebt in kleinen Höhlen oder Grotten, was auch erklären könnte, warum es so lange nicht entdeckt wurde.

Sein Name: Bond, James Bond. Oder zumindest ist das die Version, die einem leicht über die Lippen kommt. Seine wissenschaftliche Klassifizierung ist Plagiodontia aedium bondi.

Dies bedarf möglicherweise einer Erklärung.

James Bond war ein US-amerikanischer Ornithologe, der in der Karibik lebte und dessen Name den Autor Ian Fleming zur Namensgebung seiner Geheimagenten-Figur James Bond inspirierte. Bond entdeckte, dass eine Barriere durch Hispaniola verläuft und dass die Tiere zu beiden Seiten dieser Barriere deutlich verschieden sind. Vor Jahrhunderten gab es einen flachen Meereskanal quer über die Insel, der verhinderte, dass sich die Tiere frei bewegen konnten. Diese Barriere wurde als “ Bond’s line “ bekannt.

Leben und Sterben lassen

Die neu entdeckte Meerschweinchen-ähnliche Kreatur gehört zu einer alten Gruppe der Nagetiere genannt Hutias.

Hispaniola Baumratte
Plagiodontia aedium bondi

„Die Entdeckung neuer Säugetiere ist immer unglaublich spannend, denn es gibt jetzt nur mehr so wenige unerforschte Orten auf der Welt“, sagt der führende Autor Samuel Turvey von der Zoologischen Gesellschaft von London im Vereinigten Königreich.

Das James-Bond-Nagetier gehört zu einer gefährdeten Familie. Die Spezies hatte einmal nicht weniger als 30 Arten, aber die meisten von ihnen sind heute ausgestorben, vor allem aufgrund menschlicher Aktivitäten. Der neu entdeckte Bewohner ist möglicherweise einer von nur acht noch verbliebenen Arten von Hutias.

Die Karibik weist das weltweit höchste Säugetiersterben in den letzten paar hundert Jahren auf, das durch den Menschen verursacht wurde, so Turvey. Er sei froh, dass sie in der Lage waren das James Bond Hutia zu beschreiben, bevor es zu spät ist, da die Art in hohem Grade durch Abholzung bedroht ist und das auch in Schutzgebieten.

Die Inseln wurden in den 1500er Jahren besiedelt und die Menschen haben invasive Katzen, Hunde und Mungos eingeführt. Die einheimischen Tiere war nicht im Stande mit diesen Bedrohungen fertig zu werden. In jüngerer Zeit haben die Menschen die Wälder zerstört, in denen die Hutias leben.

„Die Arten wurden durch den Menschen in Wanken gebracht“

Die wenigen verbliebenen Hutias sind fast alle stark gefährdet. Nun, da das James Bond Hutia entdeckt und benannt wurde, gibt es noch Hoffnung für sein Überleben.

Spezies die auf isolierten Inseln, wie jenen in der Karibik gefunden wurden, wurden vom Menschen beeinflusst und sind massiv vom Aussterben bedroht, erklärt Turvey. Dennoch hoffe man, dass die Schutzbemühungen bedeuten, dass die Hutias überleben und für immer auf dieser Erde bleiben werden.

Ein erhöhtes Bewusstsein für das Bond Hutia wird zu Gesetzgebung und Finanzierung für Schutzmaßnahmen führen. Das bedeutet aber auch, dass man mehr darüber herausfinden muss, wie die Tiere leben. „Es ist schwer, sinnvolles Naturschutz-Management zu betreiben und Empfehlungen zu geben, wenn vieles an Informationen fehlt“, sagt Turvey.

Die Neuentdeckung des James Bond Hutias wurde in der Zeitschrift Zootaxa beschrieben (Volltext)

 

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