Der Guajak (Guaiacum) war nicht nur wegen seiner wunderschönen Blüten, einst in der Karibik sehr verbreitet.
Der Baum, der heute leider zu wenig Beachtung bekommt und in vielen Regionen nur noch selten anzutreffen ist, war bereits den Mayas auf Grund seiner Heilkräfte bekannt.
Der Baum Guajak
Der Guajak ist ein eher langsam wachsendes Gehölz aus der Familie Jochblattgewächse (Zygophyllaceae). Die Bäume werden kaum höher als 20 Meter, meistens sind sie aber um 10 Meter hoch und weisen eine sehr üppige, fleischige Belaubung auf. Die blauen Blüten sind langstielig, die Früchte sind zweifächrige Kapseln. Die Baumkrone spendet herrlich Schatten.
Guaiacum officinale L. – der auf den Antillen und der Nordküste Südamerikas beheimatet ist wird auch Franzosenholzbaum oder Pockholzbaum genannt. Der Baum verfügt nicht nur über extrem hartes Holz, das zu den härtesten Holzarten überhaupt zählt, man nutzte Ihn als Heilmittel und Aromastoff und stellte aus dem Holz die härtesten Gefässe wie Mörser, Achslager und vieles mehr. Selbst um den menschlichen Stuhl auf Blut zu untersuchen kam der Guajak zum Einsatz.
Heilmittel
In der frühesten Mayakultur verwendete man Holz und Rinde in Form von Tee gegen die Geschlechtskrankheit Syphilis. Bis weit ins 19. Jahrhundert wurde dies selbst in Europa praktiziert. Zudem
wurde das Öl der Späne früher auch gegen Pocken eingesetzt. Daraus resultierte auch der mittelalterliche Name Pockenbaum oder auch Pockholz.
Das Wort Guajak ist westindischen Ursprungs. Die Anwendung des Holzes lernten die Spanier von den Einheimischen Santo Domingos kennen; sie brachten es schon 1508 unter dem Namen „Palo santo“ („Lignum vitae“, „Lignum sanctum“) nach Europa, wo es noch 1532 sehr teuer war.
In Deutschland trugen Nicolaus Poll (im Jahre 1517) und Leonhard Schmaus (im Jahre 1518), besonders aber Ulrich von Hutten (im Jahre 1519) zur Verbreitung des „heiligen oder indischen Holzes“ bei. Letzterer will nach langem vergeblichem Gebrauch von Quecksilber seine angebliche Heilung von der Syphilis Lebensholz“ verdankt haben.
Der lateinische Name „Lignum vitae“ bezieht sich auf die heilenden und lebensverlängernden Eigenschaften dieses im 18. Jahrhundert berühmten Holzes. Heutzutage nutzt die pharmazeutische Industrie Guajak-Extrakte insbesondere für die Zubereitung homöopathischer Präparate.
Mindestens 20 Tonnen Holz werden in Deutschland jährlich als Aromaessenz für die Zubereitung von Kräuterlikören verbraucht. Darüber hinaus wird das Guajak-Harz als Bestandteil von Räuchermischungen angeboten. Den Düften des Harzes werden sowohl stimulierende als auch beruhigende Einflüsse nachgesagt
Medizinischer Test
Zum Nachweis von nicht direkt sichtbarem Blut im Stuhl von Patienten wird eine kleine Stuhlprobe auf Guajak-Harz-getränktes Filterpapier gegeben. Das im Blut vorhandene Hämoglobin wird dann durch eine Reaktion mit Wasserstoffperoxid sichtbar: Der Teststreifen verfärbt sich blau.
Holzbau / Artenschutz
Als eines der härtesten Hölzer überhaupt wurde Pockholz schon vor Jahrhunderten zum Schiffbau, zur Herstellung von Achslagern, Presswalzen, Kegelkugeln, Mörsern, Pistillen etc verwendet. Es eignet sich für hoch beanspruchte Teile wie Schiffslager, Zahnräder und Werkzeuge, wie zum Beispiel als Hobelsohle für verschiedene Tischlerhobel. Auch die im friesischen Nationalsport „Boßeln“ benutzten Kugeln werden aus diesem sehr widerstandsfähigen Holz angefertigt
Der internationale Handel mit dem Holz und Harz der Arten des tropischen Guajakist nach der Entscheidung der 12. Vertragsstaatenkonferenz zum Schutze gehandelter Tier- und Pflanzenarten
(CITES) seit dem 26. November 2002 genehmigungspflichtig. Auf Antrag Deutschlands wurde der bisherige Schutz von zwei Arten des Guajakbaums auf alle Arten der Gattung ausgedehnt. Durch die Aufnahme in den Anhang II der Konvention wird der Handel mit diesem Holz nicht verboten, sondern er wird genehmigungspflichtig. Ziel ist es, den Handel mit den Pockholzarten langfristig naturverträglich zu gestalten.
Anzucht
Es ist nicht sehr leicht die Sämlinge im Frühling zur Vermehrung zu nutzen. Da diese oft sehr lange Zeit in ruhendem Zustand sind und kaum antreiben wollen. Daher empfiehlt es sich solche Sämlinge in 1 % Lösung mit Gibberellinsäure einzuweichen und damit die Keimung zu beschleunigen.
Bedeutend einfacher ist die Vermehrung durch Stecklinge.
Quellen: WIKIPEDIA, WIKIMEDIA COMMONS