Stachelannone – Annona muricata

Stachelannone

Die Königin der Tropenfrüchte, die Stachelannone (Annona muricata), gehört zur Familie der Annonengewächse.


Im Deutschen nennt man sie wegen ihres säuerlichen Geschmackes auch Sauersack, in anderen Sprachen heißt sie Guanábana, Guyabano oder Corossol.Der eigentliche Name der Pflanze stammt

Stachelannone
Stachelannone – Annona muricata

aber aus Haiti, wo man die Frucht als „Anon“ (Rahmapfel) bezeichnet. Der Naturforscher und Botaniker Linné latinisierte den Namen später zu „Annona“. Die korrekte Bezeichnung ist also Annona muricata Linné.

Ursprünglich stammt die Stachelannone aus Westindien, Süd-, Zentralamerika und der Karibik, wo sie wild in Tieflandwäldern gedeiht. Schon die alten Anden-Kulturen wussten sie zu schätzten. Vom Menschen wurde sie als Obstbaum in alle tropischen Regionen eingeführt, andere Arten der Annone gelangten auch zum Anbau nach Israel und Spanien. Heute wird sie überwiegend in tropischen Gebieten wie z.B. in Südostasien, vor allem in den Philippinen angebaut und exportiert.

Die Stachelannone wächst als immergrüner Baum, der unter normalen Bedingungen Wuchshöhen von 8 bis 12 Meter erreicht. Seine Baumkrone ist nur wenig verzweigt. Die Laubblätter ähneln Lorbeerblättern und sitzen wechselständig an den Zweigen.

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Blüte der Stachelannone

Die grüngelben Blüten sind länglich und enthalten drei Kelch- und Kronblättern. Sie verströmen einen aasartigen Geruch und locken damit Fliegen zur Bestäubung an. Botanisch gesehen ist die Frucht der Stachelannone eine große Beere.

Diese besonders große Beere kann bis zu 40 cm lang werden und bis zu 4 kg wiegen. Ihre grüne, dünne Schale ist mit vielen weichen Stacheln bedeckt, welche die Überreste des weiblichen Geschlechtsapparates bilden. Die Stacheln haben aber gegenüber Fraßfeinden keine Schutzfunktion.

Das Fruchtfleisch ist weiß, von weicher Konsistenz und enthält zahlreiche schwarze, ungenießbare Samen, wie bei ihrer kleinen Schwester, der Cherimoya. Der Geschmack des saftigen, faserreichen Fruchtfleisches ist süß-säuerlich, wegen seines großen Anteils an Apfel- und Zitronensäure und erinnert ein wenig an Ananas.

Für den Export hat diese Exotenfrucht deshalb kaum Bedeutung erlangt, da ihr Fruchtkörper im reifen Zustand sehr druckempfindlich ist und sich daher nur schwerlich transportieren lässt. Annona muricata lässt sich aber sehr gut industriell verarbeiten: Das Fruchtfleisch wird ausgeschabt und von den schwarzen Samen getrennt.

Fruchtfleisch der Stachelannone
Fruchtfleisch der Stachelannone

Der Schalenanteil, der unverwertbaren Abfall darstellt ist sehr gering, während die saftige Beschaffenheit der Frucht eine hohe Ausbeute an Saft oder Püree ermöglicht. Der Ausnutzungsgrad des Sauersacks ist damit recht hoch. Die so gewonnenen verschiedenen Auszüge des Sauersacks werden regional unterschiedlich genutzt:

  • In der Karibik verzichtet man auf die Früchte und verwendet stattdessen die fermentierten Blätter zur Zubereitung eines Tees, der geschmacklich zwischen Kaffee und Schwarztee liegt. Dieser „Tee“ wirkt beruhigend, schweißtreibend und fiebersenkend.
  • In Südamerika wird der Saft für Eis oder Konfitüren verwendet oder auch zu Alkohol vergoren. Aus dem Fruchtfleisch wird zusammen mit Milch, Zucker und Wasser ein Erfrischungsgetränk zubereitet.
  • In Indonesien, dagegen, wird das Fruchtfleisch zu einem süßen Pudding gekocht (der „Dodol sirsak“) oder findet in anderen Süßigkeiten Verwendung.
  • Auf den Philippinen wird das Fruchtfleisch getrocknet, gezuckert und mit Schwefel und Säurungsmittel zu Frucht-Chips verarbeitet. Auch werden die unreifen Früchte wie Gemüse zubereitet und schmecken dann wie gerösteter Mais.

Die Frucht besitzt einen hohen Gehalt an Kohlenhydraten und enthält Vitamin C und Nikotinsäure. 100 g Fruchtfleisch haben 60 Kcal und enthalten 3,5 g Ballaststoffe, 13.5 g Kohlenhydrate, 0,5 g

Stachelannone
Die Stachelannone wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 8 bis 12 Meter erreicht

Fett, 1,5 g Eiweiß und ca. 80 % Wasser

Zum Verzehr sollte die Frucht überall weich sein und auf Fingerdruck leicht nachgeben. Bei Reife verströmt die Stachelannone einen sehr angenehmen, zitronigen Duft. Um sie zu essen kann man die Frucht halbieren und das Fruchtfleisch auslöffeln. Die Kerne sind nicht essbar. Da die Früchte sehr druckempfindlich sind, sind sie nur bedingt haltbar. Vollreife Früchte halten sich im Kühlschrank maximal ein bis zwei Tage. Die Frucht wird auch als Trockenobst und Konservenobst angeboten, lässt sich aber auch bis zu 4 Monaten lang einfrieren.

Die harten, schwarzglänzenden Samen enthalten so viele Alkaloide, dass man aus ihnen Fisch- und Insektengift herstellt! Das enthaltene Nervengift „Annonacin“ wurde als Ursache für Tauopathie – eine neurodegenerative Krankheit, die nur auf der Inselgruppe Guadeloupe vorkommt – erkannt und mit dem dortigen Verzehr von annonacinhaltige Pflanzenteile in Verbindung gebracht. Die Samen wurden in altperuanischen Hochkulturen in Gräbern gefunden. Man hat den Verstorbenen die Samen entweder direkt – oder aber die Früchte beigelegt.

Die je nach Art unterschiedlichen Vorzüge der Annona-Arten haben dafür gesorgt, dass man Annona auch außerhalb seines Ursprungslandes kultiviert hat. Als die Frucht nach Spanien kam, nannte man sie dort Guanábana, in Frankreich Corossol. Der eigentliche Name stammt aber aus Haiti, wo man die Frucht als „Anon“ (Rahmapfel) bezeichnete.

Sauersack selbst gezogen

Samen der Stachelannone
Samen der Stachelannone

Das Sauersack eignet sich unseren Breiten sehr gut als Kübelpflanze. Die Pflanze braucht im Sommer einen sehr hellen Standort und intensive Sonneneinstrahlung. Sie kann bereits im Mai aus ihrem Winterquartier in den Garten gestellt werden, wo sie bis zum September bleiben kann. Das Winterquartier sollte ebenfalls hell sein, muss aber nicht all zu warm sein. Die Pflanze verträgt über längere Zeit auch Temperaturen um die 12 Grad, da sie diese wegen ihrer Herkunft aus den Anden gewöhnt ist.

Die Samen sind hervorragend für die Anzucht zuhause geeignet. Die Früchte bekommt man in Obstfachgeschäften oder ganz selten auch in Supermärkten. Man kann die Samen aber auch über das Internet beziehen. Als Substrat wird magere, sandige Erde verwendet in die man den Samen ca. 2 cm tief einlegt. Bei 20 bis 25 Grad erfolgt die Keimung in ungefähr drei Wochen, es kann aber auch bis zu 6 Monaten dauern bis sie keimt.

An das Substrat stellt die einmal gekeimte Pflanze keine sonderlichen Ansprüche, es sollte locker und nicht zu nährstoffreich sein und das Wasser

Stachelannone
Stachelannone – Annona muricata – auch Sauersack genannt

gut ableiten. Trockenheit macht der Pflanze nichts aus, auf Staunässe reagiert sie jedoch empfindlich, weshalb man darauf achten sollte, dass der Boden immer wieder trocken wird. Am besten eignet sich Regenwasser zum gießen. Dünger ist nicht wirklich erforderlich. Monatliches Düngen in der Wachstumsphase ist ausreichend. Wird eine Blüte bestäubt, entwickelt sich aus ihr eine Sammelbeere. Die Bestäubung der Blüte ist etwas aufwändiger als bei manch anderen Pflanzen und ohne händisches Eingreifen bilden sich bei uns nur sehr selten Früchte und wenn dann sehr wenige Früchte.

Weiterführende Links:

Guanabana – der zweite Baum des Lebens im Garten des Paradieses

Samenkauf im Internet: fesaja-versand, Seedeo-Shop

Quellen: Wikipedia, Internet, WIKMEDIA COMMONS

 

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